Kurzgeschichten > Wahre Geschichten |
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dann wären alle gestorben, die Mutter vielleicht auch. Aber es ging alles gut. Die kleine Katze, die immer noch keinen Namen hatte, hatte sich in der Abstellkammer ihre Kinderstube eingerichtet. Sie war eine gute Mutter, ließ die Kleinen selten alleine und ging selten nach draußen, zumindest in den ersten Wochen. Sie ließ Lewis natürlich nicht zu nahe an den Nachwuchs herankommen. Sie war sehr vorsichtig, er konnte eine Bedrohung für die Kleinen sein, und sie fauchte ihn so heftig an, dass er schier weggeblasen wurde und eingeschüchtert und bedauernd den Rückzug antrat. Wir suchten uns eine Woche später UNSER Kätzchen aus, zu diesem Zeitpunkt sahen die Kleinen schon nicht mehr aus wie große schwarze Mäuse sondern wie richtige Kätzchen. Und keines von ihnen würde schwarz bleiben. Alle sahen schon richtig gefährlich getigert aus, und zwei hatten jeweils weiße Pfoten und ein weißes Lätzchen, und die anderen zwei waren rein getigert ohne weiße Stellen. Ich suchte mir den Muntersten aus der Bande aus. Er hatte weiße Pfoten und ein weißes Lätzchen, er sah mit seinen weißen Pfoten wie eine Mickymaus aus, und er guckte mich irgendwie leicht schielend aber sehr frech an. Ich liebte ihn vom ersten Augenblick an. Und es war der, den Andreas höchstpersönlich aus seiner Mutter gezogen, ihn trockengerieben und ihm ein wenig Luft in sein schleimverschmiertes Mäulchen geblasen hatte, bis er endlich anfing zu atmen. Dieses Kätzchen wurde von uns Pebbles und später nur noch Pepe genannt. Sieben Wochen nach der spektakulären Geburt fand Andreas die kleine immer noch namenlose Katze tot am Rande der großen Hauptstraße. Sie war anscheinend überfahren worden, aber ihr Körper sah unverletzt |
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