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Kurzgeschichten > Wahre Geschichten
„Willst du rein kommen? Es wird nich ein sehr schöner Augenblick werden.“ Ich schüttle den Kopf und antworte: „Nein man, ich bleibe hier. Ich hab schon schlimmeres erlebt, ey.“ „Ok. Dann bleibe ich auch“, sagt er. Es hat sich schon einen Kreis um uns gebildet. Ich streichle Navaro die ganze Zeit und murmle: „Ganz ruhig. Keine Angst. Ich bin ja hier. Es wird alles gut. Ganz ruhig.“ Ich denke: „Wow. Meine ersten Sätze ohne Man, Ey oder Yo.“ Trotz allem muss ich kurz lächeln. Ich bleibe auch noch neben Navaro sitzen, als die Polizei und der Tierarzt eintrifft. Ich nehme alles nur noch wie ein Rauschen war. Navaro keucht, schnauft und wiehert unter Schmerzen. Alles ist voll Blut. Auch ich. Als ich das realisiere, wird mir schlecht und schwarz vor Augen.
Müde öffne ich meine Augen. Neben meinem Bett sitzt Andrei. „Man, hast du uns einen Schrecken eingejagt!“, sagt er besorgt. Mein Kopf schwirrt. Ich kann mich nicht mehr erinnern. Hatte ich getrunken? Unwahrscheinlich. Hatte ich Drogen genommen? Unmöglich. Was war es dann? Als ich die aufgeregten Stimmen draussen höre und das Blut an meinen Händen sehe, schlägt die Erinnerung ein wie ein Blitz. Navaro – das Auto – der Knall – das viele Blut – die Schmerzen von ihm und mir. „ Navaro? Was ist mit ihm?“, frage ich traurig. Andrei schüttelt den Kopf: „Ich weiss es nicht. Da musst du schon Frau Koll fragen.“ Ich springe auf. Andrei packt mich am Arm und meint: „Das kann warten. Du musst dich noch ausruhen. Navaro, er war eh nur ein Pferd!“ Wütend reisse ich mich los und zische: „Nein, das kann nich warten, ich kann mich jetzt nich ausruhen! Und nein, Navaro war nicht nur ein Pferd! Er war mein bester Freund! Ich lieb ihn, klar?!“
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