| Kurzgeschichten > Wahre Geschichten |
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Sehnsüchte im Alkohol. Ich entferne mich von Nora, jeder anfangs lustige Abend endet in unausgegorenen Selbstvorwürfen. Schlecht verdaute Erlebnisse von früher holen mich ein und ich konfrontiere auch Nora wieder und wieder damit. Sie hilft mir wo sie kann, doch sie steht der Situation genau so ratlos gegenüber wie ich.
Ich fliege nach Mexiko für acht Monate und beginne ein anderes Leben. Die neue Lebensart, das Klima, die aufregende Stadt erfüllen mich mit Glück und Zuversicht, ich lasse die Schweiz und alles dazu Gehörige erleichtert hinter mir und lasse kaum je von mir hören. Nora beschwert sich nicht, sie arbeitet viel, sie ist ehrgeizig und wird einen der besten Abschlüsse ihres Jahrgangs machen. Ich dagegen bin eigentlich ziellos, lasse mich treiben und gerate wie immer in den Sog der Ereignisse. Nach Ablauf der acht Monate freue ich mich auf die Rückkehr. Ich plane allerdings schlecht und finde mich übergangslos wieder in der erwähnten Bar wieder. Der Sommer beginnt und er schliesst nahtlos an den letzten an. Was im vorherigen Jahr aber noch jugendlicher Übermut war, nimmt immer exzessivere Züge an, ich habe immer mehr Selbstzweifel und freue mich nicht auf das Studium, für das ich mich nur halbherzig motivieren kann.
Nachdem ich eineinhalb Jahre ungeplant in den Tag hinein gelebt habe, fällt mir der Einstieg ins Studium schwer. Der Stoff interessiert mich zwar, aber ich kann mich nicht lange konzentrieren und habe anderes im Kopf. Im Winter, einen Tag vor meinem zwanzigsten Geburtstag, fahre ich mit David nach Zürich, um einen Schulfreund zu besuchen. Ich trinke viel zu viel und streite mit allen Anwesenden. Wütend verlasse ich die Party und fahre allein |
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