Lyrik > Alltag |
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Wer bei Grün stehen bleibt,
erregt die Gemüter genauso,
wie wenn er bei Rot geht
und wer mit dem Nachbarn die Schuhe austauscht,
wirft Fragen auf.
Wer unversuchter Dinge davonschreitet,
hat auch recht.
Ohne dass ein Fenster oder eine Tür
offen steht in meiner Wohnung,
weht es um meine Hand.
Wer kommt unsichtbar auf Besuch
und streift sich an meiner Haut
etwas Wärme ab und sehnt sich nach dem Leben?
Die wichtigsten Anliegen suchen sowieso
kurz vor dem Einschlafen ihre Heimat.
Und die Träume tanzen einem eintönnige Bilder
und leichtgrämmige Kilos vor
und knüpfen dann in der Nacht darauf wieder an.
Hier ändern ein paar Gedanken ihre Richtung.
So unbewegt geschieht das, dass der Eindruck entsteht,
hier bliebe alles beim Alten.
Aber wen wundert `s ?
Auf Wiedersehen,
mein Raumschiff fliegt in fünf Minuten.
Ich sitze am grossen Fenster meines Raumschiffes
und betrachte die lautlose Ausdehnung des Urknalls.
Die Einsamkeit im Weltall muss enorm sein und ich ahne, dass das Heimweh am Ende des Universums
sich vervielfacht. Nicht irgendeine Hand auf meinem Bauch, keine Erde auf der Zunge,
unmöglich,
meine Füsse zu wärmen an deinem Fell.
Kein Wunder,
liegt das Glück im kalten Wasser.
Ich stelle mir vor,
dass wer in den Spiegel steigt,
durch sich selbst hindurchdringt
und die Welt wechselt und
als Gespiegelter diesen Ort verlässt
und ich weiss nicht mehr:
wer ist noch echt und wer gespiegelt?
Eigentlich sprudelt es nur so
vor Unwiederholbarkeiten
die ganze Zeit.
Abschied auf Abschied
und immer immer jetzt.
Jemand schaut zu,
wie etwas verschwindet.
Das ist schon alles.
Manchmal überrascht die Einfachheit.
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