Lyrik > Alltag |
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Nachts sind es hellwache Schleudermaschinen, Erfrischungsgeister, Utopien und Phantasiehäuser.
Dann wird es Morgen und bläulich,
bis eine schöne Handbewegung
das Geträumte ineinander-schiebt und stapelt.
Alle meine Sachen werden stumm
und meine Bilder an der Wand
wie offene Fenster.
Ich täusche Unbewegtheit vor
während die Erde
mit hoher Geschwindkigkeit
durch den Weltraum rast
und der Wind Herrn Brunos Hut vom Kopfe fegt.
Darf ich vorstellen: Herr Bruno ist Herr Bruno.
Im Windschatten unlesbarer Gedanken
sterben wir immer wieder und nehmen
Geheimnisse mit.
Das Glück hängt an dem,
was noch möglich ist und vielleicht
auch ein bisschen am Hut.
An Herrn Brunos Hut?
Inmitten der Verzückung juckt ein Sprung
und Herr Bruno galoppiert und wiehert
über den offenen Platz.
Aufgeschreckt und irritiert weiss ich nicht,
wie ich die Posse Herrn Brunos deuten soll.
Macht er das bei vollen Sinnen oder nicht?
Ich trinke meinen Kaffee
und belle plötzlich
wie ein Hund.
Piazza delle miracoli.
Die Reise des Kapitäns.
Ist das eine lange Schiffsreise!
Da wo ich herkomme,
leben sie nicht mehr
und da wo ich hingehe,
sind sie noch nicht geboren.
Möglich, dass das Meer die Flucht ergreift
und davonfliesst,
denn ungewohnt weit draussen
findet der feierliche Horizont statt
und die milden Inseln stehen wie in Flammen.
Es ist so still geworden.
Ist überhaupt noch jemand auf dem Schiff?
Oh klingende Tore von Isfahan,
Oh hängende Gärten von Sabzevar,
Oh Schleckmaul von Sari
mit deinem gekräuselten Bart,
deine Lippen sind voller Honig. (Persische Reise)
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