writtenby.ch - Freies Texte Portal

Startseite

Texte
Kurzgeschichten
Lyrik
Romane
Experimentelles

Suchen
Texte
Autoren

Autorenbereich
Publizieren
Registrieren
Regeln

Writtenby
Datenschutz
Gönner werden
Impressum & Kontakt
 
Lyrik > Märchen
Und auch bei voller Dunkelheit
ging’s weiter ohne Rast und Halt.
Sie fühlte tiefe Traurigkeit
und dann wurd ihr noch bitterkalt.

Noch griff sie kräftig um ein Horn,
doch langsam wurd sie müd und schwach.
In ihr entkeimte großer Zorn
und hielt so eben sie noch wach.

Europa wurde gar nicht nass,
da er das Meer geschickt durchschnitt.
Sie fühlte dennoch großen Hass,
da sie genug schon auf ihm litt.

Da sah sie in der Ferne Licht
und wusste gleich, woher es kam.
Es strahlte schwach ihr ins Gesicht
und dämpfte kurz nur ihren Gram.

Gesäumt von gelbem Fackelschein
lag ihr zur Rechten Zyperns Strand.
Sie wünschte sich, nun dort zu sein;
der Stier jedoch ging nicht an Land.

Der Fürstin half auch kein Geschrei,
denn das Gestade war zu fern.
Er schwamm dort einfach stur vorbei,
als würd ihr Leid ihn gar nicht schern.

So darbte sie als seine Fracht
und ihre Hoffnung schien gering.
Sie fror auf ihm die ganze Nacht,
die quälend langsam nur verging.

Allmählich klärte sich ihr Blick,
denn endlich kam der neue Tag.
Die Sonne schien ihr ins Genick,
als sie erschöpft auf ihm nun lag.

Er trug sie immer weiter fort,
als triebe er ein böses Spiel.
Ihr half kein Weinen und kein Wort;
er schwamm dahin, wie’s ihm gefiel.

Es stieg die Sonne Stück für Stück;
bald rann ihr überall der Schweiß.
Sie wünschte sich die Nacht zurück,
denn langsam wurd ihr mächtig heiß.
zurück
Seite von 19
Kommentare (0)