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Lyrik > Märchen
Weil ich die Pflicht frivol vergaß,
bleib ich für immer dir verlorn.
Ich wollte bloß ein wenig Spaß
und stehe hier jetzt voller Zorn.

Ich schlimme Tochter war so dumm
und ließ mich von dem Stier beirrn.
Ich ritt auch noch auf ihm herum
und ließ beschämend mich düpiern.

Was war das für ein schlimmer Wahn,
dem ich so sorglos da verfiel?
Was hab ich bloß dem Stier getan,
dass er mich wählte für sein Spiel?

So ist doch schuld nur dieses Vieh!
Es hat mich allzu bös versucht,
ja es betrieb wohl auch Magie –
so sei auf ewig es verflucht!

Ich kann doch wirklich nichts dazu
und war auch immer äußerst brav.
Ich legte lieblich mich zur Ruh,
doch ’s Übel packte mich im Schlaf.

Ein Traumbild neckte meinen Geist
und brachte mich um den Verstand.
So bin ich um die Welt gereist
und kam in dieses fremde Land.

Wie könnte es auch möglich sein,
dass mich ein Untier dreist verführt
und mich am Tag bei Sonnenschein
vor aller Augen kühn entführt?«

Sie stand allein in einer Bucht
und fühlte dennoch sich bedroht.
So dachte sie an eine Flucht,
doch sah sie nirgendwo ein Boot.

Um sich dem Fürsten zu entziehn,
empfahl sich ihr nur ein Versteck.
Sie wollte eisern ihm entfliehn
und rannte kopflos einfach weg.

Sie duckte zwischen Felsen sich
und trotzte so dem Edelmann.
Sie fühlte sich ganz unglücklich
und fing beinah zu schluchzen an.
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