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Lyrik > Märchen
Er war jedoch noch klug genug
und hatte einen schlauen Plan.
So setzte er auf Lug und Trug
und war davon berauscht im Wahn.

Er hatte dreist die Maid erkorn,
doch ihm war bang vor seiner Frau,
denn schnell ereilte sie der Zorn –
dies wusste er nur zu genau.

Er wollte Hera nicht verstörn
und konnte heimlich nur agiern.
Es galt, die Jungfrau zu betörn,
doch glaubte er, sie würd sich ziern.

Er wusste nichts von ihrem Traum
und hielt’s für schwer, sie zu entführn.
Und so erhoffte er sich’s kaum,
sie je mit Händen zu berührn.

Er wollte keinen Kampf und Zwist;
sein Plan war wenig rabiat.
So schwor er ganz auf eine List
und setzte um sie in die Tat.

Er rief den Hermes zu sich her
und dieser kam dann auch geschwind.
Er brauchte ihn nun einmal mehr,
den Gott, der schnell war wie der Wind.

Der hatte Flügel an den Schuhn
und war des Vaters treuer Sohn.
Er sollte etwas für ihn tun
und Zeus befahl’s in mildem Ton:

»Begib dich rasch zu diesem Land,
das unten links sich dort erstreckt!
Es wird Phönizien oft genannt
und ist mit Weiden reich bedeckt.

Sieh hin! Die Herde grast gleich dort.
Treib sie vom Berg zum Meer hinab!
Geschwind, so heb dich rasch hinfort,
so spute dich, die Zeit wird knapp!«

Gehorsam flog der Sohn hinweg
und tat, was Zeus ihm grad gesagt.
Er wusste nicht zu welchem Zweck,
doch hätt zu fragen nie gewagt.
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