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Lyrik > Märchen
Und stets bemüht um Vaters Heil
gehorchte er auch diesmal gern.
Er war fast schneller als ein Pfeil
und vom Olymp ein Stück schon fern.

Er raste in Europas Land
und fand sogleich das Vieh am Berg.
Er trieb es schleunig bis zum Strand –
und schon erledigt war sein Werk.

Als Hermes rasch das Land verließ,
begab sich Zeus dort selbst hinein.
Und der verschlagne Gott bewies,
wie sehr’s ihm half, so schlau zu sein.

Die Maid, so setzte er klug an,
die liebte Tiere und Natur.
Erschien er ihr als forscher Mann,
so ließe dies sie kalt und stur.

Doch wäre er von einer Form,
die seiner schönen Maid gefiel,
so nützte dies ihm wohl enorm
und brächt ihn näher an sein Ziel.

So kam der große Augenblick
und zeugte jäh von seiner Macht.
Als wär’s ein großer Zaubertrick,
wurd’s blitzgeschwind von ihm vollbracht.

Er formte sich zu einem Stier!
Dies war des Gottes größter Coup.
»Was bin ich doch ein schönes Tier!«,
so rief er laut sich selber zu.

Er war so edel und so fein,
er schien geeignet für den Trug.
Sein Leib war gelb von goldnem Schein,
die Wampen prangten satt am Bug.

Als käm er aus dem Wunderland,
schien jedes Horn wie ein Juwel.
Gedrechselt wie von Künstlerhand
warn beide glatt und ohne Fehl.

Ihm schwollen Muskeln stolz am Hals
und seine Augen strahlten blau.
Er wär das Prunkstück jedes Stalls
und stähl den andern Tiern die Schau.
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