writtenby.ch - Freies Texte Portal

Startseite

Texte
Kurzgeschichten
Lyrik
Romane
Experimentelles

Suchen
Texte
Autoren

Autorenbereich
Publizieren
Registrieren
Regeln

Writtenby
Datenschutz
Gönner werden
Impressum & Kontakt
 
Romane > Alltag
Ana musterte ihre Enkeltochter seufzend. „Du solltest wirklich nichts darauf geben, was diese dummen Mädchen reden.“
Lillian zuckte mit den Schultern und griff nach einem ihrer Schulbücher. Seufzend ließ sie sich auf das kleine Sofa sinken. Ihre Großmutter warf ihr noch einen letzten, sehr besorgten Blick zu, bevor sie in ihrem Zimmer verschwand.
Lillian sah hoch und schlug das Buch seufzend zu. Sie ließ ihre Augen langsam durch das Zimmer wandern. Werde ich jemals aus diesem Loch herauskommen? Ihre Eltern hatten den Aufstieg geschafft, doch sie würde nicht die nötige Kraft dazu besitzen. Sie dachte erneut an ihre starke Mutter, welche soviel geschafft hatte. Es machte sie wütend, dass dieser wunderbaren Frau nachgesagt wurde, ihren Mann mit irgendeinem weißen Yuppie betrogen und dann auch noch ein kleines Mädchen von diesem bekommen zu haben. Rosa hätte ihren geliebten Jorge niemals betrogen und ihm schon gar kein Kind untergeschoben. Doch die Leute liebten es zu reden. Und am leichtesten ließ es sich über die Tochter einer vom Freund sitzen gelassenen Frau reden, welche als eine der wenigen ihres Geschlechts den sozialen Aufstieg geschafft hatte. Natürlich richtete sich das Gerede gegenwärtig vor allem gegen Lillian, welche laut der klatschenden Frauen natürlich nur aufgrund ihres wohlhabenden Vaters aus Manhattan eines Tages ein College besuchen würde. Lillian war von sehr vielen Menschen des Viertels niemals akzeptiert worden. Man hatte ihr unmissverständlich das Gefühl gegeben, dass sie hier nicht hergehöre. Lillian hatte nur zwei Freundinnen, welchen sie sich jedoch genauso wenig öffnete wie allen anderen Menschen.
zurück
Seite von 28
Kommentare (0)