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„Verdammt, Lilly, schieb sofort deinen süßen Po her!“, rief er nun lauter.
Lillian zuckte beim Klang des verhassten Spitznamens zusammen. Sie wandte ihren Blick von der Mauer. Als sie den Fahrer erkannte, lief sie zu seinem Auto und ließ sich auf den Beifahrersitz sinken. „Du kannst doch hier nicht einfach halten!“
Er fuhr mit Vollgas weiter. „Ich habe dich tausend Mal gerufen. Wo warst du denn schon wieder mit den Gedanken?“, fuhr er sie an.
„Hier wird einem so oft irgendetwas zugerufen, dass ich jegliche Laute ignoriere. Du hättest mich nicht mitnehmen müssen.“ Sie betrachtete die vorbeiziehenden Straßen.
„Ich lasse dich hier um diese Zeit nicht herumlaufen.“, erklärte er schon viel besänftigter.
Lillian rollte mit den Augen. „Ich bin schon mit acht Jahren hier alleine herumgelaufen.“
„War heute irgendetwas Besonderes? Du bist nicht nur auf mich wütend.“, erkannte er.
„Du kennst doch den Kaffee dieser Möchtegernbar? Er sieht so aus, als hätte ihn schon jemand getrunken gehabt. Und genauso schmeckt er auch. Und dieser Kaffee kostet nun dreißig Cent mehr! Man wird nur noch ausgenommen! Ich sagte diesem Idioten sofort die Meinung! Und er? ‚Beruhige dich, Kleine. Lass dich doch von deinem Freund einladen, wenn du es dir nicht leisten kannst.’“, ztierte sie wütend. „Was bildet er sich eigentlich ein? Er soll froh sein, dass überhaupt noch jemand diese Spelunke betritt. Ich weiß, was du jetzt sagen wirst, Arturo. Ich muss nicht reingehen. Und weiß die Hölle, warum ich es immer noch tue…“
Arturo betrachtete sie grinsend. „Das jemand bei deinem Temperament noch an deiner Herkunft zweifeln kann…“
Lillian biss sich Stirn runzelnd auf die Unterlippe. Er hatte ihren wunden Punkt getroffen. Sie kannte ihn bereits seit Jahren, seit einem Jahr trafen sie sich. |
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