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Untersuchungen mit diesem Problem gekämpft: mal tauglich, mal bedingt tauglich, mal untauglich. Damit war für mich der Traum eines großen Piloten gestorben. Für den Segelflug würde es aber noch reichen, sagte man.
Beinahe hätte ich unmittelbar nach meinen Gesprächen im Kreiskommando alles, aber auch alles versaut. Denn es gab ein Vorkommnis, wie es offiziell hieß.
Es war im Januar 1956. Ein Arbeitskollege und ich hatten ein paar Tage Urlaub. Anschließend wollte ich im Walzwerk kündigen. Da hatten wir eine tolle Idee: Wir könnten doch mal zur „Grünen Woche“ nach Westberlin fahren. Haben zwar kein Geld, aber irgendwie werden wir das Ding schon schaukeln. Wir von Eberswalde los mit der Bahn und dann mit der S-Bahn weiter und nichts wie rüber Richtung Funkturm. Mein Staunen über die große Stadt Berlin fing schon in Pankow an. Die Häuser, der Verkehr, die vielen Leute. Ich als Dörfler mittendrin. Ein unbeschreibliches schönes und aufregendes Erlebnis. Dann aber am Funkturm. Bekam den Mund nicht mehr zu: Als Ostler hatten wir freien Eintritt. Bestaunte die tollen technischen Geräte. Uhren, Radios. Alles, was das Herz begehrte. Auch große Fotos von Kanada. Von Fallenstellern, von Bärenjagden. Prospekte machten uns an: Kommt herüber! Kommt nach Kanada! Dort könnt ihr auch jagen, wohnen, arbeiten. Im richtigen Urwald. Dazu Bilder von richtig hohen schneebedeckten Bergen. Ich hatte noch nie ein Gebirge gesehen. Das wars doch. Da ging mit einem die Phantasie durch. Plötzlich rief mein Kumpel einen recht übermütigen Satz: „Mensch, das wäre doch was, stell dir vor, wir in Kanada!“ Und schon sahen wir uns mit einem Gewehr im Urwald jagen und fischen, wie ich es in |
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