Romane > Alltag |
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gibt in der DDR. „Man hat es mir doch versprochen“, entgegnete ich. Aber glaubte ich noch daran? Ich bekam heraus, daß in der Nähe der Stadt ein Flugplatz lag. Auf dem starteten und landeten russische Flugzeuge. Aus der Nähe den Flugbetrieb zu betrachten kam nicht in Frage. Durftest ja nicht näher als fünf Kilometer ran, hatten wir herausgefunden. Doch im Werkgelände gab es einen Turm. Den bestiegen einige Neugierige und ich. Von dort aus ließ sich beobachten, wie Strahlflugzeuge, soviel konnten wir erkennen, rasant von der Startbahn abhoben. Das will ich auch, dachte ich. Und bekam neuen Auftrieb. Allerdings hätte ich diesen beinahe vermasselt. Durch jugendliche Neugier, durch Leichtsinn... Doch dazu später.
Nun war es soweit. Faßte den Entschluß: Jetzt gehst du zum Kreiskommando Angermünde. Meldest dich zur KVP. Freiwillig, das war mir wichtig. Freudig empfing man mich. „Pilot wollen sie werden? Hm? Und was ist mit Grenze?“ Ziemlich energisch verneinte ich ein weiteres Mal. Warum die das nur immer wieder versuchen, mich in eine andere Laufbahn zu drängen? Werden es wohl nötig haben. Doch nicht mit mir. Es bleibt dabei, ich will zu den Fliegern. Wieder ein Hm! „Na, dann gehen sie mal zum Arzt, werden sehen, was sich machen läßt.“ Die Ärztin untersuchte mich. Überaus genau und gründlich. Zu gründlich? Denn sie stellte fest, ich habe Schwierigkeiten, die richtigen Farben auf der medizinischen Farbprüftafel auseinanderzuhalten. Die Farbschwäche stellte ich bereits während der Schulzeit fest. Sie ist vererbbar. Cirka acht Prozent aller Männer und ein halbes Prozent aller Frauen sind davon betroffen. Später habe ich über vierzig Jahre lang bei den Flugmedizinischen |
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