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einem Seil festgebunden und
quiekte. Der Metzger setzte ihr den
Schussapparat an den Kopf und
drückte ab. Das Quicken erstarb.
Dann bohrte sich ein Messer in ihren
Hals und ein Eimer wurde zum
Auffangen des Blutes bereitgestellt.
Als sie ausgeblutet war, kam sie in
die Brenk und wurde rasiert.
Dann hing man sie an zwei Haken an
die Wand und schnitt sie an der
Unterseite auf. Die Gedärme wurden
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entnommen, entleert und
gewaschen.
Dann wurde die Sau in zwei Hälften
geteilt. Das Blut im Eimer wurde
gerührt, damit es nicht gerinnt. Die
Schweinhälften kamen auf einen
Tisch und wurden weiter zerlegt. Blut
und Speckstücke wurden in den
Darm gefüllt und kamen mit
Wellfleisch, Leber- und Bratwurst
Wurst in den Kessel zum Kochen.
Was hier entstand, wurde
Metzelsuppe genannt. Als das
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Schlachten zu Ende ging, hatte die
Familie Fleisch und Wurst für ein
Jahr. Die Suppe wurde in kleine
Milchkannen gefüllt, eine Blut- und
Leberwurst hinzu gegeben und alle,
die gut bei Fuß waren, brachten
jedem in der Nachbarschaft und
jedem Verwandten eine Kanne.
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VERGEBLICH
An einem Sonntag kam sein Bruder
zu ihm und schlug vor, doch
gemeinsam ins Kino zu gehen, ein
toller Film lief. Er fand das gut,
zumal sein Bruder sonst nicht viel mit
ihm unternahm, hatte aber kein
Geld. Da musste man den Opa
fragen. Der war spazieren gegangen
und sie mussten ihn suchen, er
konnte ja nicht weit sein. Sie
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fanden ihn erst nach langer Suche
auf einer Bank im ‚Graben’. Sein
Bruder blieb zurück und schickte ihn
vor. Er setzte sich neben ihn, nach
einem kurzen Gespräch kam er mit
seiner Bitte heraus. Fünfzig Pfennig,
das Eintrittsgeld. Opa |
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