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mit einer schroffen Handbewegung. „Die ganze Stadt kennt kein anderes Thema mehr. Viel muss ich jetzt neu ordnen. Die Papiere, na Ihr wisst ja.“
Der hagere Advokat mit den klebrigen Haarsträhnen raschelt in einem großen Stapel voller Schriftrollen, greift eine heraus und kommt auf Hanjo zu. Das Siegel ist bereits gebrochen, und er wickelt das Pergament unwillig auseinander.
„Hört mir gut zu, denn ich lese das nicht ein zweites Mal vor! - Der viel geschätzte, achtbare Kaufmann und angesehene Ratsherr der Hansestadt Lübeck, Ludwig Krummdiek, und seine Frau Gemahlin verfügen in ihrem letzten Willen, dass nach ihrem Tode, ohne einen ehelichen Erben zu hinterlassen, das gesamte Vermögen dem fleißigen Kaufmannsgehilfen und geliebten Sohn des Ludwig Krummdiek, genannt Hanjo, zugesprochen werden soll. – So verfügt am Palmsonntag im Jahre des Herrn 1465.“
Hanjos Knie knicken ein, sodass er sich nur mit Mühe auf den Beinen halten kann. „Ja, aber - was hat das zu bedeuten?“, erkundigt er sich mit belegter Stimme.
„Dass du einer der glücklichen Bastarde bist, denen das Schicksal wohl gesonnen ist. In den Papieren steht auch, dass deine Mutter, die von der anderen Küste war, hier begraben wurde. Der Rat der Stadt hat heute im Falle des ehrbaren Kaufherrn Krummdiek beschlossen, dass die schnelle Weiterführung des Geschäfts für unsere Stadt einen höheren Nutzen hat, als wenn das Testament für nichtig erklärt und das Handelshaus aussterben würde.“
Der tiefe Atemzug des Advokaten lässt seinen Körper hörbar rasseln, bevor er fortfährt: „Also, Hanjo Krummdiek, zeigt, dass Ihr die Geschäfte dieses ehrenwerten Hauses nahtlos weiterführen könnt, und wir wollen über die Sünde Eurer
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