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Ohren, Mund, ja sogar aus einzelnen Poren herausgequollen zu sein. Das schlimmste aber waren die Augen. Während eines der beiden Augen ihn starr anstierte, war das andere überhaupt nicht mehr vorhanden. In der leeren Augenhöhle wucherte ein fingerdicker, weißer Strang, der sich sanft, einem Leichenfinger gleich bewegte. Gebannt starrte Beirnar auf den bleichen Faden, der seine Anwesenheit zu spüren schien, und sich mit einem leicht schmatzenden Geräusch immer weiter aus der Augenhöhle löste.
Beirnar warf sich herum, sprang panisch auf und eilte die hölzerne Straße entlang, weg von jenem seltsamen Organismus, der den eingesponnenen Kamory befallen hatte. Doch anstatt sich erneut durch den schmalen Türspalte zu zwängen und auf dem schnellsten Weg die Stadt zu verlassen, entfernte er sich immer weiter vom Tor und irrte durch gewundene Straßen mit pechgeschwärzten Planken und über große Plätze, die aus zusammengenagelten und geteerten Bohlen bestanden. Doch überall bot sich ihm dasselbe grausige Bild. Es schien, als sei die Bevölkerung der Stadt von einer seltsamen Invasion überrollt wurden. Überall lagen jene fahlweißen Kokons, in denen sich oftmals etwas zu bewegen schien.
Ein ekelerregendes Schmatzen ließ ihn herumfahren. Einer der Kokons begann konvulsivisch zu zucken. Ratschend riss die weißliche Hülle. Der Fuß des Leichnams wippte wieder und wieder, bis er knirschend vom Rest des Körpers abriss. Mit unendlich langsamen Bewegungen schob sich der herrenlose Fuß auf Beirnar zu, bewegt von Myriaden unzähliger weißer Fadenfüßchen, beseelt von einer unheiligen Kraft.
Mit einem Aufschrei warf Beirnar sich herum, lief weiter und weiter durch das Gewirr von Gassen und |
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