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Mittlerweile hat das Publikum auf der Tribüne Platz eingenommen. Es ist zappenduster. Das schwenkende Scheinwerferlicht ist einzig auf den roten Vorhang gerichtet, aus welchem der nächste Artist hervortritt. Mit gehobener Eleganz und Würde schreitet der Zauberer in die mit Sägemehl bestreute Manege. Sein Cape flattert ein wenig auf-grund seiner schnellen Schritte. Die erhobene Hand winkt seinen Fans zum Gruße. Shimpy sitzt in der ersten Reihe auf der Tribüne und winkt freundlich zurück. Doch es ist ein scheinheilig erwidertes Winken, denn der Clown hat was ausgeheckt. Da war doch die Nebelwolke, die er unter dem Eimer neben dem Ringpodium versteckt hält.
Um die Nebelwolke frei zulassen genügt schon ein leichtes Anstoßen und Anheben des Eimers mit dem Fuß. Sogleich die Blecheimerkante zur Seite kippt, steigt der warme Dunst empor. Shimpy bläht seine roten Pausbacken mit maximaler Luftmenge auf. Es folgt ein lang ausströmender Atemzug, der die Stoßkraft besitzt, die Wolke in das Manegezentrum zu treiben. Das ist dort, wo der Zauberer gerade zum Stillstand gekommen ist. Die Nebelwolke befindet sich direkt über dem Kopf des Zauberers, der sich charmant ein paar Verneigungen hingibt. Natürlich in verschiedene Richtungen, um auch die Besucher anzusprechen die hinter ihm sitzen.
Der Clown füllt sein Blasrohr mit Magnesium und pustet einen kräftigen Stoß. Das Pulver trifft auf den Nebel und kühlt ihn ab. Mit einem gewaltigen Klatscher findet sich der Zauberer in einem Platzregen wieder. Wie ein begossener Pudel steht er regungslos da, mit ausgebreiteten Armen. Er weiß nicht wie ihm geschieht, denn die Spielkarten sind ihm vor Schreck aus den Händen geflutscht. |
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