Romane > Fantasy |
 |
|
Etliche Regentropfen purzeln von seiner Hutkrempe auf die Nase, ins Gesicht und auf den Boden. Der Anzug klebt eng an seiner ohnehin dürren Gestalt. Über seinem Kopf thront immer noch diese verflixte Gewitterwolke. Als er sie bemerkt fuchtelt Magus wie verrückt mit seinen Armen, als hätte er es mit lästigen Mücken zu tun.
Durch die Luftwirbelungen getrieben, steigt die Gewitterwolke zum Hochseil hinauf. Über dem Seil entleert sie sich gänzlich der letzten Tropfen.
«Das ist nicht gut! Auf dem feuchten Seil könnte Zirkes ausrutschen!», denkt Shimpy erschrocken.
«Zum Glück verbleiben noch zehn Minuten, bis die Seiltänzerin ihren Auftritt hat! Bis dahin bleibt Zeit zum Trocknen!»
Der Zauberer tuschelt mit dem Direktor, um kurz darauf hinter dem Vorhang zu verschwinden.
Der Direktor spricht ins Mikrofon und verkündet: «Das war jetzt nicht vorhersehbar, dass sich ein Gewitter unter das Zirkuszelt verirrt. Wir werden den Zauber in trockenen Kleidern in Kürze wiedersehen! Der nächste Auftritt gebührt unserer bezaubernden Seil-tänzerin!»
«Oh, Mist!», denkt sich Shimpy, wie er sieht, dass Zirkes sich auf einem Bügel posierend in die Höhe hieven lässt. Hastig, und mit schielenden Augen, fängt er an zu pusten. Nützen tut es nichts, denn er steht sieben Meter zu tief unter dem Seil. Da leistet das Auffangnetz einen verlässlicheren Dienst. Shimpy überlegt angestrengt, doch die Zeit wird knapp. Schon balanciert Zirkes auf dem Seil und das Publikum ruft: «Oh! Oh! Oooh!», vor kribbelnder Anspannung.
Shimpy kommt doch noch die rettende Idee: «Ich nehme mein Blasrohr und werde Magnesium hinauf pusten. Das müsste Zirkes einen rutschfesten Halt auf dem Seil verleihen!» |
 |
zurück |
Seite
von 58 |
|
 |
Kommentare (0) |
|