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Was allerdings dann doch nichts nützt. Dem armen Kerl ist zwanzig Meter vor der Haltestelle die Puste ausgegangen. Er muss erst mal tüchtig durchatmen, während er in leichter Hocke, die Hände auf die Oberschenkel stützt. Schweißperlen fließen über seine erhitzte Stirn.
Der Buschauffeur indes muss sich an die Abfahrtszeiten halten und setzt die Räder in Bewegung. Shimpy kann darüber nur den Kopf schütteln! «Was für ein konditionsloses Weichbrot!», denkt er bei sich. «Gibt so kurz vor dem Ziel einfach auf!»
Allerdings zeigt sich schon ein neuer Stern am Firmament. Ein gepflogen gekleideter Herr schniegelt an seiner Krawatte herum. Er muss vorhin aus dem Bus gestiegen sein. Jener feine Kerl überrascht mit einem herzhaften Lachen, einem kräftigen Körperbau und einer fesch zu Seite gekämmten Frisur. Auch die in Augenkontakt haltende Dame scheint vergnügt über seine Anwesenheit zu sein. Und ebenfalls erwähnenswert ist der Aktenkoffer, den der Mann unter dem Arm geklemmt hält. Dieser gäbe ein prima Behältnis für einen Schachtelteufel ab.
Doch ist es der Laufstil des Geschäftsmanns, der Shimpy Unbehagen bereitet. Der Kerl stakst beim Füße anheben, als würde er sie mühsam aus dem Tiefschnee ziehen und anstatt die Arme locker schwingen zu lassen, zieht er verkrampft die Schultern hoch. Derart verspannt könnte es durchaus passieren, dass er noch während den ersten zehn Sekunden des Ertappens, eingeholt und geschnappt würde. Warum spielen gerade die ersten zehn Sekunden eine wichtige Rolle? Folgendes: Wenn der Jähzorn verflogen ist, geht der Rachefeldzug über ins Spiel. Die Haue täte somit noch ein Bruchteil weh. |
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