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Gerade beim Unfug treiben muss die Durststrecke des Schweigens absolut dicht bleiben, bis der Streich vollzogen ist. Flöge man vorzeitig auf, trägt man die Konsequenzen trotzdem. Die Absicht an sich zählt hier bereits für ein Urteil. Quasi, wenn der Streich keinem spontanen Einfall entspringt, sondern von langer Hand geplant ist, und das ausgeplaudert wird, steckt man schon im Schlamassel drin.
Das mitgeführte haarige Hündchen des Rotschopfs, ist auch kein Freund. Es schnuppert mit seiner schwarzen Nase intensiv an Shimpys Hosenbein. Genervt rutscht Shimpy ans andere Ende der Wartebank. Allein die dauernde Schnüffelei des Hundes erweckt in Shimpy den Gedanken, dass die Schnauze jederzeit etwas aufspüren würde, sei es was essbares oder zumindest was kaubares. Auf jeden Fall wäre ein cleverer Streichepartner unsichtbar. Wenn er Aufmerksamkeit auf sich zieht, dann bewusst und nur zur Ablenkung.
Shimpy verspürt Hunger und packt sein Sandwich aus. Es knistert, als er die Enden der transparenten Plastikfolie anhebt. Auswickeln will Weile haben, besonders wenn die Folie gut aneinander haftet. Shimpy ist ziemlich, ratlos. Selbst wenn er von seinen eigenen Fähigkeiten absieht, klein und unauffällig zu sein, so fällt es ihm nicht leicht einen geeigneten Streichepartner zu finden.
Shimpy führt seine Hand zum Mund. Schon beim ersten Bissen denkt er: «Das ist kein gutes Sandwich!» Er öffnet die Brotscheiben und sieht, dass die beigelegten Lachshäppchen entfleucht sind.
«Arf!», räuspert sich die Seelöwendame Sybille. Sie ist Shimpy gefolgt und genießt seine Gesellschaft.
«Ehy, du hast mich ausgetrickst!», wundert sich Shimpy. Er stützt seine Hände auf die Knie und schaut dem kleinen Dieb ins Angesicht. |
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