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Romane > Menschen
eigentlich gemacht hat, daß Dr. Zettel so prompt zu seinem Lebens-Thema kam, das lieferte noch Diskussionsstoff.
Jedenfalls sagte Dr. Zettel alles. Er, den Gerharda unter Trance setzte und den sie NICKY nannte, sprach mit kindlicher Stimme. Quengelig kamen die Worte aus seiner Kehle wie vor dem Stimmbruch. Dr. Zettel der kleine Junge.

Es kam drängend heraus. Die Wand rührte sich. Die Wand zeigte erst Beulen und Ausbuchtungen. Und dann der Durchbruch. Der Schwall. Die Flut.

Im Ergebnis (das Outing wollte nicht enden) stellte sich alles wie folgt dar.

*
Zettel war kein Berliner. Er kam in Linz zur Welt. Nach dort war der Mann gekommen, der sein Vater wurde.

In Linz stand am Bahnhofsvorplatz das HOTEL ROTER ADLER. Dort war noch eine Tochter unverheiratet. Erstaunlich, wie dem Mann aus Wien alles gelang. In wenigen Wochen war er verheiratet und Direktor des Hotels. Dabei war er in Wien Frühstückskellner gewesen. Als Homosexueller hatte er am Ring schon eine Wohnung, die sich keiner seiner Kollegen hätte leisten können. Der Mann, der Nickys Vater werden sollte, war gewiß für die Hoteltochter in Linz nicht unbedingt der gesuchte Ehekandidat.

Sohn Nicky wurde quasi als Einstand gezeugt. Aber alles verlief nicht hoffnungsvoll. Die Mutter erkannte, was ihr geschehen war. Während Nicky in ihrem Leibe wuchs, nahm sie ein Abtreibungsgift. Nicky überlebte. So erfuhr Nickys Gehirn vor der Geburt eine Einstimmung, die ihn das ganze Leben begleiten sollte.
*

Gerharda war jetzt behutsamer. Sie führte Dr. Zettel zu ihrem eigenen Sessel. Das sieht ja aus in ihrem Oberstübchen, als wäre da eine Bombe eingeschlagen, sagte sie. Alles in Unordnung, alles wie
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