Romane > Menschen |
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Frühstück ohne Kleidung, saß nackt am Tisch. Wie sagte es der kleine Sohn der Nachbarin? Barfuß am ganzen Körper.
Locken standen Griselda im Schoß. Frech wirbelten sie seitwärts und drüber. Schwarz wie ein Signal bedeckten sie den Kelch.
Eine haarige Angelegenheit, der Pelz. Wenn dir ein Schopf dort steht, wo die Lymphe unter der Haut rauscht und klopft. Wo die Signalmelder dicht an dicht auf Reize warten.
In der Türkei in einem Bus von Dorf zu Dorf war Griselda zum Ärgernis geworden. Sie hatte einen Stehplatz. Es war heiß. Sie hielt den Arm hoch, beim Festhalten. Ihr Kurzhemd bedeckte ihre Achselhöhlen nicht. Alle blickten sie an. Entsetzt über die Schamlosigkeit. Die ganze Fraulichkeit sichtbar. Haar, das dicht, gekräuselt nach draußen drang.
Griselda war sehr weiblich, wenn sie ihr Haar löste. Sie trug es oft als Knust. Sie nannte es einen Dutt. Das war eine Haarfülle, zu einer Kugel stramm zusammengebunden. Nun, freigegeben, floß Griseldas Haar, es strömte, es fiel. Es war, das sah man nun, gar nicht einfarbig mittelblond. Nein, Streifen mit rötlichem Ton und helle Strähnen waren darin.
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Sonderbar berührt las Gudrun die Seminar-Bestätigung. Der Strom floß. Alle Lampen leuchteten auf.
Gudrun lebte ihr Arbeitsleben im weißen Kittel. Ins Team war sie gut integriert. Aber es störte sie, wie alles im Leben um sie herum geschah, ohne daß sie es ändern konnte. Ermüdend die immer gleiche Sache, die einlaufenden Meldungen, der Zusammenfluß der Daten, ihre Aus- und Bewertung, die hinausgeschickten Ergebnisse, die Wetterlage und die Voraussage.
Im Wechsel mit Dr. Justus Kern trat Gudrun im regionalen Fernsehen auf. Hübsch war der Nebeneffekt, daß sie |
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