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bäuerliche Eindrücke. Eine Dorfkirche, Billwerder, Telemann schrieb vor 200 Jahren die Eröffnungs-Musik. Birken, Heide, Sanddünen, Waldstücke, Getreidefelder, Weiden mit Kühen, Ponies, Elstern, Eichelhäher und mein ganz privates Rotkehlchen. Rüttel-Vögel, mäuse-erspähend, stehen in der Luft.
Ein See und zwei Teiche mit geschwungenem Ufer, in die Weiden ihre Zweige hängen. Schwäne, Wasserhühner und zwei Haubentaucher auf der glitzernden Fläche. Sieht aus wie Klein-Kanada. Dabei sind es nur Riesengruben, die sich mit Wasser gefüllt haben. Dort holten sie sich Rückbleibsel aus der Eiszeit, Stoff für das Aufschütten des Damms, der die Autobahn trägt. Auf der fahre ich morgens zur Arbeit. Ich bin Ingenieurin für Heiztechnik.
Für viele Wochen bin ich nun die Wortbezwingerin. Ach, das tägliche Pensum und die rationelle Einteilung des Tages. Ich schreibe meinen Bericht oft ganz früh noch im Schlafanzug in den Computer, wenn mein Partner, der auf die Baustelle muß, noch im Bad ist. Das sind so 25 Minuten. Ich liebe körpergepflegte Männer.
*
Was geschieht bei mir in diesen Tagen? Lauter neue Typen in meiner Arbeitsgruppe. Ich fühle mich fremd. Kräfte wirken, die nicht mir selbst gehören. Ich falle mir ins Wort.
Man fand Susanna in einem Müllsack.
Vor zwei Monaten, als es anfing, da hatten wir nicht aufgehorcht. Als sie ihren Protest in Worte faßte. Sie, eine 15jährige, die auf die Geborgenheit des Elternhauses pfiff.
Susanna war begabt. Sie formulierte super. War sie ein zu waches Mädchen? Sie hatte die erhöhte Geschwindigkeit des Fühlens und Denkens.
Als Susanna nicht nach Hause gekommen war, da ließ, immer wenn Susannas Telefon klingelte, der Hund |
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