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Romane > Menschen
Christus-hilf-mir-doch. Und schon stand, schwarz wie die Nacht, der Priester vor ihm.

Scusi, donde è mi albergo?

Er, der das Blut Christi dir reichen darf, fragte Robert nach der Herberge.

- Ich weiß nicht, wo Ihr Hotel ist, antwortete Robert. Ich bin fremd hier.

- No ci sono tutti i stranieri? Sprach der Priester und schon schluckte ihn die Nacht.

Ja, Fremde auf Erden. Das Glöckchen, das die Verwandlung meldet. Im Nu, am frühen Morgen, im kalten Kirchenraum stehen, und mit der Oblate unter der Zunge den Herrn schmecken. Aus dem Kelch, von seinem Knecht rasch dir zugedreht, ihn trinken. Geschmack des Metalls an den Lippen. Dünner Kelchrand. Wer einmal die Verzückung gekostet hat, der möchte mehr von dieser mürben Bittersüße kosten.
*
Schlimmerweise dachte Robert bei der heiligen Verwandlung an eine Liebesstunde. An das Zittern der Nähe. Zitterstunde im Zelt, als Nike nässeschimmernd ihm Zugang gab. Zweimal Mund, das Wunder der Seelen- und Körper-Öffnungen. Nicht alles auf der Welt war versperrt durch Zaun, Wand, Gestrüpp oder umschließende Hülle. Er liebte Nikes wasserabweisende, von winzigen Tupfern und Lichtpunkten übersäte Haut.

*
Ganz in der Nähe gab es das Kloster San Danele. Und dann war hinter dem Berg die Abtei Praglia. Dort kamen, Klausur der Experten, einmal im Jahr die Hirnforscher der Welt zusammen. Robert fragte sich, was willst du hier, was soll das alles? Es war ein kalter Tag.
*
Als Robert im Thermen-Hotel sein Zimmer betrat, gefiel es ihm gar nicht. Im Badezimmer hing die Lüftungs-Schnur mit der ganzen Einfassung aus der Wand heraus. Der Toilettensitz hatte einen Deckel, der ihm ins Kreuz schlug, als er sich setzte. Mit der
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