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den frisch gemähten Rasen zu meiner Hängematte, die zwischen zwei großen breiten Buchen hängt. Ich lege mich hinein und genieße die warme Luft.
Unser Garten sieht aus wie ein Urwald. Er ist riesengroß, bewuchert von unzähligen Blumen, Büschen und auch ein paar Bäumen. Neben der Hängematte plätschert ein kleiner aber malerischer Teich, der umgeben ist von Wasserpflanzen und vielen weißen Kieselsteinchen. Papa hat ihn vor vier Jahren angelegt, als Juli und ich elf waren. Damals stand eine alte Schaukel aus Holz an dem Platz, wo jetzt ein kleiner Tisch mit metallenen Stühlen steht. Über einen Weg aus denselben Kieselsteinen, die am Teich liegen, gelangt man zu dem Tisch.
Früher haben wir jeden Tag im Sommer darauf geschaukelt, sogar bei Regen.
Wir waren den Tränen nahe, als Papa sie während unseres Urlaubs bei Tante Irmgard abgerissen hat. „Ihr seid doch schon große Mädchen, da braucht man doch keine Schaukel mehr!“
Mich überkommt plötzlich eine wahnsinnig große Lust zu schaukeln. Vorsichtig wippe ich in der Hängematte hin und her. Es ist ein wunderschöner Tag. Am Teich sitzen zwei kleine Spatzen, die plätschernd darin baden, die Sonne wirft Schatten auf die Wiese, wo die Bäume stehen und der Wind weht den Geruch von frischem Raps durch die Luft.
Ein kleiner Sonnenstrahl dringt durch die Blätter der Buchen und kitzelt mein Gesicht. Ich atme noch einmal tief ein, dann bin ich eingeschlafen.
Kapitel 2
Als ich mit nackten Füßen das Gras betrete, höre ich Paula leise in ihrer Hängematte schnarchen. Unwillkürlich muss ich an unsere Schaukel denken, die Papa im Sommer vor vier Jahren abgerissen hat.
„Pauli?“, |
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