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Romane > Menschen
und her, schreie ihren Namen. Juli schreit auch nach mir. Der letzte Sonnenstrahl blendet mich, ehe die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist. Meine Tränen schütteln meinen ganzen Körper, ersticken meine Schreie. Ich will doch zu Juli!
In meinem Kopf ruft eine Stimme meinen Namen. Sofort stürze ich ins Wasser und schwimme in großen Zügen zum anderen Ufer. Doch die Strömung reißt mich mit, ich treibe weiter und weiter flussabwärts. Julis Körper wird immer kleiner. Plötzlich fängt sie an zu lachen, lacht mich aus. Sie schmeißt sich auf den Boden und trommelt mit den Fäusten, wird geschüttelt von ihrem Lachen. Juli, hilf mir!, will ich rufen, aber da werde ich von einer großen Welle unter Wasser gedrückt und sinke immer tiefer…



Schweißgebadet wache ich auf, im Auto meiner Familie. In ruckartigen Stößen atme ich ein und aus.
„Was ist los, Paula?“, fragt Mama. Sie bleibt an einer roten Ampel stehen und dreht sich zu mir um. „Geht es dir nicht gut? Du bist ja ganz blass.“
„Nichts weiter“, schwindle ich, „hab nur schlecht geträumt.“
Mit einem Blick zur Seite sehe ich, dass Juli schläft. Ich kann sie leise schnarchen hören.
Als wir zu Hause ankommen, springe ich aus dem Auto und klingle an der Haustür. Papa ist ausnahmsweise hier geblieben – widerwillig – aber wir hatten niemanden gefunden, der auf unseren Hund, aufpasst. Im Flur kann ich Mucki schon bellen hören. „Ruhe jetzt!“, ruft Papa hinter der Tür und macht mir auf.
„Na, Süße, wie war’s?“
„Ganz gut. Kannst du Juli ins Haus tragen? Sie ist eingeschlafen.“, erkläre ich und kann mir ein kleines Gähnen nicht unterdrücken
Mama kommt vom Auto, gibt Papa einen Kuss auf die Wange und drückt mir wortlos Julis
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