Romane > Wahre Geschichten |
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geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Mir kommt es so vor, als sei das alles erst gestern passiert.
Eines Tages, nach meinen letzten Besuch bei dem Schneidermeister, war ich auf dem Weg zu einem Freund und als ich die Haustür öffnete, sah ich vor dem Nachbarhaus einen L.K.W. stehen. Die Plane war hoch geschlagen und die Ladeklappe runter, so das ich die Menschen sehen konnte, die alle auf dem Wagen waren. Frauen, Männer und auch Kinder, einige weinten, Kinder schrien, andere sprachen tröstende Worte, um die Kinder auf dem Wagen zu beruhigen. Wie viel Menschen auf dem Wagen waren, dass konnte ich nicht schätzen. Für mich waren es, wie ich es heute sehe, zuviel. Kartons und Koffer standen auf der Ladefläche, die diese Menschen zwischen ihren Beinen zu stehen hatten. Am Lastwagen standen zwei schwarz gekleidete Soldaten (S.S ), genau so an der Haustür, alle trugen einen Karabiner in der Hand.
Warum mir plötzlich diese Gedanken kamen, kann ich nicht erklären, ich hatte einfach nur diese Angst gespürt, Angst um Onkel Abraham. Denn die Menschen auf diesen Lastwagen hatten alle einen gelben Stern an Ihrer Kleidung, wie er auch an der Weste des Schneiders war.
Auch einige Nachbarn standen vor dem Haus um zu sehen was dort passiert. Es dauerte nicht lange und meine Ahnung wurde bestätigt. Als sich die Haustür öffnete, sah ich ihn, meinen Väterlichen Freund, rechts und links flankiert von zwei schwarz gekleideten und bewaffneten Soldaten, wie er aus dem Haus geführt wurde. Er trug zwei Koffer in den Händen, die ich oft in seiner Wohnung auf dem Flur stehen sah. „Willst du auch verreisen“, fragte ich ihn mal mit einem Blick zu den Koffern, wo rauf er mir sagte, „vielleicht muß |
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