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Blut und ließ von der jungen Frau ab.
Oft fahre ich jetzt den Dammweg in Richtung Köpenicker Landstraße entlang. Wenn ich an der Ecke Kiefholzstraße, an der Ampel halten muß, sehe ich links den ehe-maligen kleinen Lebensmittelladen. Eine hohe Hecke verdeckt fast das Haus und nur das Dach ist gut sichtbar. Trotz allem kommen mir dann die Erinnerungen. In diesem Haus lebte oder lebt die Frau, die sich der Vergewaltigung widersetzte. Der Tod der kleinen Elisabeth wird mir dann immer wieder bewußt. Sie war auch eine gute Freun-din, einer meiner Kusinen.
Für uns war der Krieg vorbei, wir durften nun den Bunker verlassen und konnte wie-der tun und lassen wozu wir Lust hatten. Konnten draußen rum stromern uns alle Veränderungen und Zerstörungen ansehen, denn es hatte sich einiges verändert, auch die Laube meiner Tante war stark beschädigt. Im Dammweg, kurz vor der S-Bahnbrücke an einen Baum, der heute noch dort steht, sah ich eine toten Deutschen Soldaten liegen. Es war ein noch sehr junger Mensch, die Augen standen offen und starrten blicklos in den Himmel, niemand hatte ihn die Augen zugemacht, so wie ich es eigentlich kenne. Minuten lang stand ich dort und schaute mir diesen leblosen Körper an, eine Verletzung war nicht sichtbar. Was mich dort hielt, mich nicht loslassen wollte, dass weiß ich heute nicht mehr zu sagen. Auch weiß ich nicht welche Art Gedanken mich dort hielten. Erst als mich Jemand ange-sprochen hat und sagte, ein so junges Leben muß so fürchterlich enden, da kam ich mit meinen Gedanken in die Realität zurück. Wortlos habe ich mich schnell von die-sem Ort entfernt. Noch eine ganze Woche lag dieser leblose junge Mensch dort. Ich ging fast täglich da |
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