Romane > Wahre Geschichten |
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vorbei. Doch er lag immer noch unverändert an der selben Stelle. Schmeißfliege hatten sich schon den leblosen Körper bemächtigt, so ist auch das ein Ort, der mich an die Grausamkeiten eines wahnsinnigen Diktators erinnert. Wenn mich der Weg, wie oben erwähnt, dort vorbei führt. So sehe ich mit meinen inneren Augen, den toten Soldaten dort heute noch liegen. Jetzt wo ich das schreibe, sind mehr als fünfzig Jahre vergangen, es sind genau 59 Jahre, denn wir haben das Jahr 2003. Die ganzen Ängste, die der Krieg uns machte, die waren nun vorbei. Jetzt kamen andere Probleme auf uns zu. Wir hatten Hunger, Lebensmittel gab es noch nicht zu kaufen. Es war auch nichts da. So schnurrten und bettelten wir bei den Russen um etwas zu essen. Brot haben wir immer bekommen, wenn es auch, wie ich immer sagte, bei Kriegsbeginn in einer russischen Bäckerei gebacken wurde. Jeden zweiten Tag bekamen wir von den Russen eine warme Suppe, meisten waren es Graupen mit viel Fleisch gekocht, eine mager Wassersuppe war das nicht, es war das gleiche Essen was auch die Soldaten zu Verpflegung bekamen. Mit dem Koch, es ein war Mongole, hatte ich mich angefreundet denn ich war schon damals der Ansicht wenn gute Beziehungen vorhanden sind so kann es nie zum Nachteil sein. Er war von meinen hellblonden Haaren irgendwie angetan und lachte immer wenn er mich sah, meine Haare brachte er gerne in Unordnung, lachte dann und machte mich wütend, denn ich war als Kind sehr eitel und lief immer sehr gepflegt um meinen Haaren rum. Um mich wieder freundlich zu stimmen, ging er zu den Rationswagen und brachte mir immer etwas mit, mal ein Stück Käse, Speck, Wurst oder auch mal Butter oder Schmalz. Jeden Falls bekam |
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