Romane > Wahre Geschichten |
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die Grube getreten. Wie kann ein Mensch, nein ein Kind war ich ja damals, so etwas vergessen? Ein Offizier erschießt ein Kind, aus den gleichen Motiven, wie ein einfacher Soldat ein Schloß zerschießt, der Offizier darf weiter leben, dem Soldaten wird das weiter leben verwehrt.
Kapitel 4
(Heut liegen die Betonteile des gesprengten Bunker immer noch dort in der Treptower Kiefholzstr). Aus dem Bunkervorplatz wurden Gärten gemacht. Ich erwähne das nur, weil ich die ganzen Jahre wie die Mauer der DDR stand, dort nie hin kommen konnte, es lag im Sperrgebiet der D.D.R Grenze. Doch heute wo es keine DDR mehr gibt und ich dorthin kann, fahre ich sehr oft dort vorbei und ich erin-nere mich immer wieder, an die Erlebnisse meiner Kindheit.
Am gleichen Tag kamen die ersten Deutschen Soldaten aus der Innenstadt, bewacht wie Schwerverbrecher, als Kriegsgefangene, die Kiefholzstrasse entlang in Richtung Osten. Eine Kolonne die nicht endete, verdreckte und zerrissene Uniformen, Blut ver-schmierte und verstaubte Gesichter, den Blick zur Erde gerichtet, als würden sie sich schämen. Sie haben doch nur ihrem Volk gedient, viele davon sogar unter Zwang. Was mag in ihren Köpfen für Gedanken kreisen? Wurden nicht viele von ihnen um ihre Jungen und ihre Ideale betrogen? Wie viele ich dort, so marschieren sehen musste, kann ich heute, mit Sicherheit nicht mehr sagen. Meine Gedanken waren, wo sollen jetzt alle diese Männer hingebracht werden? Warum läßt man sie nicht einfach laufen, sind sie nicht schon genug bestraft? Für das Elend, in das sie auch ihre Familien stürzten, was aber nicht ihr freier Wille war. Einige von ihn sind doch sicher in Berlin zu Hause und der Krieg ist aus. Warum |
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