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Romane > Wahre Geschichten
verschleppen sie diese Soldaten noch und wohin?Wie wollen die Russen diese Leute nur mit Essen verpflegen? Alle so dachte ich, werden bestimmt verhungern, so viel Essen könne die Russen gar nicht aufbringen.
Ich wundere mich hier immer wieder, wie ich mich sogar an verschiedene Dinge erin-nern kann, die mir zu der Zeit durch den Kopf gingen. Genau wie die Gedanken, was denken diese Männer nun alle, die so tapfer bis zu letzt gekämpft haben. Die braven Deutschen Soldaten die hier in einer unbestimmten Zukunft verschleppt werden. Für mich war das die traurigsten Kolonnen, die ich in meinem ganzen leben sehen mus-ste. Ich will es nicht verschweigen, aber ich stand an der Straße und weinte, doch ich weiß heute nicht mehr warum. Ich war doch noch ein Knirps von knapp 10 Jahren und von allen diesen Männern wusste ich nichts und kannte auch keinen. Vielleicht animierten mich die traurigen Gesichter, die an uns vorbei zogen, Tränen zu vergie-ßen. Oder musste ich an mein ältesten Bruder denken, der zu dieser Zeit auch an der Ostfront, vermiest war und zu der Zeit, 21 Jahre zählte?
Es musste noch einige Zeit vergehen, bis wir wieder Lebensmittelkarten bekommen haben, bis dahin war unsere ganze Tätigkeit, zu zusehen, wie und wo wir etwas Ess-bares organisieren konnten. Mit Bierflaschen und Karbid, gingen wir zum Karpfen-teich, im Treptowerpark Fische fangen. Die Russen haben es uns vorgemacht, nur sie benutzten Handgranaten, die uns nicht zur Verfügung standen. Der erste Bäcker der nach dem Krieg wieder Brot backte, war in der Karpfenteichstraße. Morgens um fünf Uhr mußten wir Kinder uns schon anstellen. Abwechselnd haben wir da manchmal bis zum späten Nachmittag gewartet,
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