Romane > Wahre Geschichten |
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noch nicht hören, ohne ein Gefühl der Angst zu empfinden.
Mit Koffern bepackt gingen wir die fünf Etagen runter in den Keller, den wir oft erst erreichten, als aus der Ferne schon, die ersten Detonationsgeräusche zu hören wa-ren. Der Keller gab uns auch nicht das Gefühl der Sicherheit, um die Ängste zu lin-dern oder zu verdrängen. Ca. 25 qm war dieser Kellerraum und 20 Personen mußten sich darin aufhalten, noch dazu diverse Gepäckstücke, die jeder Mieter mit in den Keller genommen hat. Eine kleine Karbidlampe war das einzige Licht, was auch nicht gerade eine positive Stimmung erzeugte. An den Wänden der Kellerräume standen selbst zusammen genagelte Bänke. Doch die waren nur für die älteren Personen. Wir mußten immer stehen, egal wie lange der Alarm dauerte. Ich kann mich noch gut daran erinnern, das ich des öfteren, wenn wenig Detonationsgeräusche zu hören waren, im stehen eingeschlafen bin. Wenn wir drei oder sogar vier mal in einer Nacht den Keller aufsuchen mußten.
Angst war unserer ständiger Begleiter, die Schutzräume waren auch nicht als einla-dend und gemütlich zu bezeichnen, eher bedrückend. Bomben Einschläge die ganz in der Nähe waren, versetzten uns oft in fürchterliche Ängste, wenn die Kellerwände bebten, der Boden sich hob und der Kalk von der Decke rieselte. Menschen weinten, andere schrien, es war oft fürchterlich. Auch die Gespräche die wir mit anhören muß-ten waren alles andere als tröstend und beruhigend. „Jetzt hat es unser Haus getrof-fen, wie kommen wir hier wieder raus, wird man uns überhaupt finden?" „Wie sieht es da draußen aus?“ So wurde sehr häufig eine Panik ausgelöste .Da kamen einen Bil-der in den Kopf, wie ich sie mir damals als Kind |
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