Romane > Wahre Geschichten |
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Granatsplitter zum Altwarenhändler. Ich weiß heute nichtmehr was wir dafür bekamen, aber es wurde bis auf den Pfennig genau geteilt. Spielzeuge die wir uns kaufen konnten, waren alles Dinge, die zum Kriegspielen ani-mieren sollten. Flugzeuge, Panzer, Soldaten und alles was es im realen Krieg auch gibt. Denke auch darin eine Methode zu erkennen, Kindern das Kriegspielen nahe zu bringen und schmackhaft zu machen. Der Altwarenhändler sagte uns dann, alte Lumpen, Papier und Flaschen könnten wir auch zu ihn bringen. Darauf setzten wir diesen Vorschlag, sofort in die Tat um, denn es war etwas neues in unserem Zeitvertreib, abwechslungsreicher und nicht mehr so eintönig. Ich erklärte mich bereit Lumpen zu sammeln und ging mit einen Sack aus-gestattet, sofort los.
Im Nachbarhaus sagte mir eine Mieterin, dass im Hinterhau ein Schneidermeister wohnt. Diesen Hinweis nahm ich dankend an und suchte diesen Mann gleich auf. Nach kurzem läuten wurde mir die Tür geöffnet und ein älterer Mann, den ich vorher noch nie gesehen hatte, stand vor mir. Ein Mensch, wie ich mir mein Großvater im-mer vorgestellt habe. Einen grauen, halblangen, sehr gepflegten Bart, machte ihn noch interessanter für mich. Vielleicht trage ich heute auch aus diesem Grund so ein-en Bart. Sehr verdutzt und überrascht, stotterte ich meine Frage nach den begehrten Lumpen, über die Lippen. Er bat mich einzutreten mit den Worten, er würde nachse-hen und mir einige Lumpen zusammen suchen.
Trotz der Warnung meiner Mutter, im Bezug auf Fremden, die Worte wie sie jede Mutter ihren Kindern sagt, habe ich die mir fremde Wohnung betreten. Ich wusste einfach und hatte das Gefühl, dass ist ein guter Mensch der da vor mir |
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